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Kai Sender
Sozialarbeiter
Bremen
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So klären Sie Nachlass und finanzielle Situation rechtzeitig ab

Foto: Gabrielle Henderson | unsplash.com

Eine emotionale Vorbereitung auf den Tod eines geliebten Mitmenschen ist kaum möglich. Dies sieht bei der Klärung der finanziellen Gegebenheiten anders aus. Sich noch zu Lebzeiten mit dem eigenen Nachlass zu befassen oder die engste Familie gezielt finanziell abzusichern, zeugt von einem reifen und vorbildlichen Umgang mit dem Thema Tod. Die folgenden Überlegungen möchten Ihnen zeigen, wie Sie Ihren Nachlass frühzeitig klären und wie Sie Ihren Hinterbliebenen weiterhelfen können.

Der Nachlass – ein oftmals unerwarteter Streitpunkt

Ob beim Blick in die Weltgeschichte oder auf unsere heutige Gesellschaft – eine Situation scheint die Menschheit seit jeher zu entzweien. Gibt es eine Erbschaft, die sich auf die Familie verteilen lässt, ist das Risiko von Streit und Diskussionen sehr groß. Fast immer nehmen sich Kinder, Geschwister und weitere Verwandte vor, eine faire und zuvorkommende Lösung im Sinne des Verstorbenen zu finden. Ist das Begräbnis erfolgt, kommt es jedoch schneller als gedacht zu bösem Blut.

Über unsere Webseite haben Sie bereits umfassende Informationen rund um das Thema Testament und Erbe erhalten. Bevor Sie den formal korrekten Weg gehen und Ihre Erbschaft sicher abwickeln, muss ein Bewusstsein entstehen, weshalb überhaupt der Nachlass zu klären ist. Typische Problemsituationen möchten Ihnen aufzeigen, weshalb auch für Sie eine vorzeitige Abklärung der Situation lohnt.

Die Tücken der gesetzlichen Erbfolge

Viele Bundesbürger zögern, den Weg zum Notar auf sich zu nehmen und ihren Willen schriftlich festzuhalten. Sie vertrauen auf die gesetzliche Erbfolge und ihre eindeutige Formulierung, wie mit dem Nachlass umzugehen ist. Tatsächlich ist in vielen Familien die Situation unkompliziert: Stirbt ein Ehepartner, ist der andere zunächst der Haupterbe und wird sich weiterhin um den gemeinsamen Hausrat etc. kümmern.

Dies sieht anders aus, wenn ein verbliebenes Elternteil ein Erbe an mehrere Kinder verteilt. Gibt es beispielsweise ein Haus zu vererben, werden die Geschwister nicht gemeinsam in der familiären Immobilie leben wollen. Hier gibt es oft unterschiedliche Ansprüche, wer die Immobilie nach dem Tod der Eltern nutzt und wie ein angemessener Ausgleich für die nicht nutzenden Geschwister auszusehen hat.

Die gesetzliche Erbfolge bietet in solchen Situationen keine eindeutige Regelung. Dabei muss es nicht einmal um ein Haus gehen, je nach Familie können kleinere Besitztümer mit hohem ideellem oder materiellem Wert Familien entzweien. Dies sollten Sie verhindern, indem zu Lebzeiten ein Bewusstsein für das Problem entsteht und durch die Regelung des Nachlasses beseitigt wird.

Streitigkeiten durch frühzeitiges Planen vermeiden

Das Aufsetzen eines Testaments ist in jeder Lebensphase möglich. Hierbei ist Ihr Wort nicht in Stein gemeißelt, wenn dieses einmal in offizieller Schriftform erfasst wurde. Sie haben jederzeit die Möglichkeit, eine Anpassung der Inhalte vorzunehmen und auf Veränderungen in Ihrer familiären Situation einzugehen. Wichtig ist, sich überhaupt Gedanken um den Umgang mit dem eigenen Nachlass zu machen.

Noch immer denken viele Bundesbürger, dass das Aufsetzen eines Testaments oder die Bekundung des letzten Willens etwas für wohlhabende Haushalte ist. Die praktische Erfahrung lehrt, dass Streitigkeiten bereits in kleinen Dimensionen drohen. Vielleicht verfügte der Erblasser über ein oder mehrere schöne Schmuckstücke, um die sich die Erben streiten. Selbst ein Gebrauchtwagen oder Möbel des Haushaltes können zu ernsthaften Diskussionen miteinander führen.

Bedenken Sie bei der frühzeitigen Planung immer: Die Wochen und Monate nach einem Todesfall sind von Trauer und Verlustgefühlen geprägt. In dieser Zeit werden die direkten Hinterbliebenen weniger rational planen als zu Ihren Lebzeiten. Nachdem ein geliebtes Familienmitglied verstorben ist, möchten sich die Nachkommen wenigstens mit wertvollen Erinnerungsstücken an diese binden. Hierdurch erhalten Objekte plötzlich einen besonderen Wert, wie es zu Lebzeiten nicht abzuschätzen war.

Den Nachlass mit professioneller Hilfe abklären

Niemand verlangt von Ihnen, dass Sie sich mit dem Thema Nachlass detailliert auskennen. Wie in anderen Lebensbereichen, in denen ein rechtlicher und formaler Rahmen existiert, ist die Zusammenarbeit mit einem Experten empfehlenswert. Bevor Sie einen persönlichen Termin mit einem solchen Berater vereinbaren, hilft Ihnen der Blick ins Internet weiter. Verschiedene Plattformen wie die Erbmanufaktur haben es sich zur Aufgabe gemacht, sachliche Informationen zum Nachlass und verwandten Themen zur Verfügung zu stellen.

Hier geht es zur Homepage, die beispielsweise auch die Nachfolgeplanung von Unternehmen anspricht. Auf Basis dieser ersten Informationen fällt es leichter, fundierte Entscheidungen zu treffen und souveräner mit dem Thema Nachlass umzugehen. Ein solides Grundwissen hilft beispielsweise auch entfernten Erben, die unerwartet vom Amtsgericht über die Eröffnung eines Testaments informiert wurden.

Rechtssicherheit mit einem Notar gewinnen

Zur Formulierung des Nachlasses und zum Gewinnen von Rechtssicherheit muss es nicht der Weg zum Notar sein. Ein vom Erblasser persönlich verfasstes und unterschriebenes Schriftstück reicht im Regelfall aus, um auf die Bekundung des letzten Willens zu vertrauen. Erneut zeigt die praktische Erfahrung, dass der Weg über den Notar unabhängig von Art und Wert des Erbes zu empfehlenswert ist.

Schnell kommen nach dem Tod Diskussionen auf, ob der Verstorbene sein Testament im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte formuliert hat. Wird ein im Sterben liegendes Elternteil vor allem von einem Kind betreut, kommt schnell die Vermutung auf, dieses hätte den Erben zu einer Neuformulierung des Testaments im eigenen Sinne gedrängt. All diese Verdachtsmomente lassen sich entkräften, wenn der Erblasser frühzeitig mit einem Notar in Kontakt stand und hier auf rechtssichere Weise seinen Willen äußerte.

Sinnvolles Vorsorgen für die Hinterbliebenen

Die Klärung des Nachlasses rückt bei vielen Familien in den Hintergrund, da kein großes Erbe zu erwarten ist. Die Problemsituation ist hier eine andere: Oft fehlen finanzielle Mittel, damit die Hinterbliebenen die Bestattung des Verstorbenen sicher finanzieren können. Auch langfristige, finanzielle Folgen drohen, beispielsweise wenn die Rente einer Witwe nicht ausreicht oder der Hauptverdiener einer Familie frühzeitig verstirbt.

In solchen Situationen lohnt es, neben der Nachlassklärung über den Abschluss geeigneter Versicherungen nachzudenken. Bei diesen tritt der Leistungsfall durch den Tod der versicherten Person ein, um den Hinterbliebenen mit der vereinbarten Versicherungssumme die ersten Wochen und Monate nach dem Todesfall zu erleichtern. Zwei Arten von Versicherungen sind hierbei besonders zu beachten.

Die richtige Form der Absicherung finden

Ist zu erwarten, dass die Hinterbliebenen in finanzielle Schwierigkeiten geraten, ist der Abschluss einer Risiko-Lebensversicherung die richtige Entscheidung. Diese lässt sich in der Höhe der Versicherungssumme nahezu frei dotieren. Durch die Auszahlung lässt sich das Begräbnis finanziell sicher abwickeln, zudem erhalten die Hinterbliebenen einen Zusatzbetrag für die Lebensgestaltung der nahen Zukunft.

Ist die finanzielle Situation der Hinterbliebenen grundsätzlich gesichert und wird alleine eine Absicherung der Bestattungskosten gewünscht, ist die Sterbegeldversicherung eine Alternative. In beiden Varianten ist es wichtig, sich mit dem breiten Tarifangebot deutscher Versicherer zu verfassen und die individuell beste Vertragsart auszuwählen.

Entscheidungen vor der Trauerphase treffen

Abschließend noch einmal der wichtige Hinweis: In emotional belasteten Phasen treffen Menschen andere Entscheidungen als unter normalen Umständen. Was heute im Familienkreis ruhig und gelassen besprochen wird, kann in einer Trauerphase zu bösem Blut führen. Klären Sie deshalb gemeinsam mit Ihrer Familie alle Formalitäten in der richtigen Lebensphase ab.