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Kai Sender
Sozialarbeiter
Bremen
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Bestattungsplanung - weshalb über die Beerdigung bereits zu Lebzeiten entschieden werden sollte

Foto: Jenny Sturm | stock.adobe.com

Der Umgang mit Tod und Trauer ist in unserer Gesellschaft noch immer als Tabu-Thema. Dabei ist es sinnvoll und emotional hilfreich, bereits vor dem Ableben eines geliebten Menschen über dessen Wünsche für eine würdige Bestattung zu sprechen.

Welche Bestattungsarten gibt es?

Die Beerdigung ist die endgültige Verabschiedung von einem verstorbenen Menschen. Diese Zeremonie orientiert sich an gesetzlichen Regeln und Vorschriften sowie an den persönlichen Wünschen des Verstorbenen. Der eigene Wille, wo und wie die Bestattung erfolgen soll, wird meistens im Testament schriftlich dargelegt. Eine Verschriftlichung kann aber auch formlos erfolgen. In diesem Fall sollten nahe Angehörige darüber informiert werden, wo das Schriftstück zu finden ist. Es gibt verschiedene Bestattungsarten wie Erdbestattungen, Feuerbestattungen und Seebestattungen. Die häufigste Bestattungsform ist die Erdbestattung. Eine Beisetzung in einem Grab ist seit Jahrhunderten vor allem aus religiösen Gründen gebräuchlich. Mittlerweile rücken weitere Möglichkeiten der Beisetzung zunehmend in den Fokus. So ist mit einer Waldbestattung der Wunsch nach Ruhe und Frieden inmitten eines Waldes verbunden. Zu den Naturbestattungen gehört auch die Seebestattung. Die unendlichen Weiten des Ozeans üben eine besondere Faszination auf Menschen aus, die zu Lebzeiten eine enge Bindung zum Element Wasser haben. Seeleute, Wassersportler, aber auch Personen, die gern einen Urlaub am Meer verbringen, bevorzugen oft eine Bestattung auf hoher See. So ist eine Seebestattung im Atlantik der letzte besondere Wunsch, der noch nach dem Tod in Erfüllung geht. Seebestattungen im Atlantischen Ozean werden beispielsweise von den Kanarischen Inseln aus durchgeführt. Das zu Spanien gehörende Inselarchipel vor der nordafrikanischen Küste ist eines der beliebtesten Reiseziele in Europa. Die Gewässer vor den Inseln Teneriffa, Gran Canaria, Lanzarote, Fuerteventura, La Gomera, La Palma und El Hierro bieten zudem optimale Voraussetzungen für eine würdevolle Verabschiedung auf hoher See. Viele Deutsche, Österreicher und Schweizer, die auf den Kanarischen Inseln einen Zweitwohnsitz haben, möchten vor der Küste ihrer Wahlheimat bestattet werden. Auch bei Menschen, die regelmäßig die Wintermonate auf einer der wunderschönen Kanareninseln verbringen, haben oft den Wunsch, nach dem Tod mit diesem persönlichen Ort verbunden zu bleiben. Eine Seebestattung ist ein besinnliches Ereignis, das mit dem Treffen der Trauergäste am Hafen der jeweiligen Insel beginnt, wo sie die mit Blumenschmuck aufgestellte Urne an Bord des Schiffes erwartet. Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie wird anschließend die Asche des Verstorbenen dem Meer übergeben. Die in Deutschland geltenden Bestattungsgesetze erlauben eine Seebestattung vor der kanarischen Küste, da die Gewässer zum spanischen Hoheitsgebiet gehören.

Über die Bestattungswünsche sprechen

Unabhängig von der gewählten Bestattungsart ist eine Beerdigung stets mit tiefen Emotionen, Gefühlen der Trauer und/oder der Verzweiflung verbunden. Deshalb ist es ratsam, bereits zu Lebzeiten mit Familienangehörigen über deren Bestattungswünsche zu sprechen. Liegt kein Testament oder ein anderes Schriftstück vor, sollte eine Bestattungsform ausgewählt werden, die der verstorbenen Person am besten entspricht. Nach dem Tod eines geliebten Menschen gibt es für die Angehörigen einiges zu erledigen. Behördengänge und Formalitäten nehmen viel Zeit in Anspruch. Im Hinblick auf die Bestattung gilt es zu entscheiden, ob eine offizielle Trauerfeier oder ein individueller Abschied in kleinem Kreis gewünscht ist. Freunde und Bekannte sollten möglichst umgehend über die geplante Bestattung informiert werden, sodass sie sich den Termin freihalten können. Damit die eigene Beerdigung später den persönlichen Wünschen entspricht, kann man die Planung selbst übernehmen. Auch wenn sich kaum jemand gern mit dem eigenen Tod beschäftigt, ist genau dies zu empfehlen. Für die Hinterbliebenen ist die Organisation der Bestattung wesentlich einfacher, wenn vorab bekannt ist, welche Bestattungsart in Betracht kommt. Die vorzeitige Planung der eigenen Beerdigung ist mittlerweile keine Ausnahme mehr und die Beerdigungsunternehmen haben sich auf diesen "Trend" eingestellt. Eine schriftliche Fixierung aller Wunsche rund um die Bestattung ist sinnvoll. Jede Änderung sollte mit dem exakten Datum versehen und eigenhändig unterschrieben werden. Auf diese Weise halten die Hinterbliebenen später ein Schriftstück mit exakten Anweisungen in ihren Händen und können die Gründe für die gewünschte Bestattungsart viel besser nachvollziehen.

Die Beerdigung markiert den Übergang vom Leben zum Tod

Die Trauerfeier vor der eigentlichen Bestattung ist nicht nur eine Formalität. Der feierliche Anlass aus traurigem Grund würdigt den Verstorbenen und erinnert an den gemeinsamen Weg mit den Hinterbliebenen. Eine Trauerrede muss keinen religiösen Charakter haben, wenn dies nicht den Wünschen und dem Stil des Verstorbenen entspricht. Auch Angehörige, Freunde oder Lebensgefährten dürfen eine Trauerrede halten. Mit der darauffolgenden Bestattung ist der Übergang des Verstorbenen vom Leben zum Tod abgeschlossen. In unseren Traditionen gilt die Beerdigung als würdevolle Verabschiedung, die Voraussetzung ist, damit die Seele des Verstorbenen ihren Frieden finden kann. Gleichzeitig hat dieses Ritual noch eine zweite Bedeutung. Die Bestattung ermöglicht den Hinterbliebenen den Umgang und die Verarbeitung ihrer Trauer. Wer ist für die Organisation einer Bestattung verantwortlich? Grundsätzlich liegt die Verantwortlichkeit für eine Beerdigung bei den nächsten Familienangehörigen des Verstorbenen. Meistens handelt es sich dabei um Ehepartner, Kinder, Geschwister oder Eltern der verstorbenen Person. Es besteht zudem die Möglichkeit, die Verantwortlichkeiten in einem Testament anders festzulegen, sodass beispielsweise Lebensgefährten oder gute Freunde mit dieser Aufgabe betraut werden können. Falls keine nahen Angehörigen vorhanden sind, springen lokale Behörden ein. Auch gemeinnützige Organisationen können sich um eine Bestattung kümmern, falls die Hinterbliebenen finanziell nicht dazu der Lage sind. Eine angemessene Bestattung ist ein Zeichen der Menschlichkeit und des Respekts.

Den Verlust eines gebliebten Menschen verarbeiten

Menschen unterscheiden sich in ihrer Art zu trauern voneinander. Hinterbliebene brauchen Zeit, um den Verlust eines geliebten Angehörigen zu verarbeiten. Vor allem, wenn es sich um einen unerwarteten Todesfall infolge eines Unfalls oder einer tödlichen Krankheit handelt, ist es schwierig, die Trauer zu bewältigen. Es ist hilfreich, traurige Gefühle zuzulassen oder über die persönlichen Emotionen zu sprechen. Trauern ist ein Heilungsprozess für die Seele, der nicht unterdrückt werden sollte. Gespräche mit vertrauten Menschen tun gut und sind förderlich für die seelische Gesundheit. Ständiges Grübeln lässt sich durch Abwechslung vermeiden. Doch nicht jeder Hinterbliebene bevorzugt menschliche Gesellschaft oder sportliche Aktivitäten. Ruhe und Einsamkeit können beim Trauerprozess ebenfalls helfen. Es ist normal, dass Angehörige des Verstorbenen nach der Trauerphase eine Zeitlang brauchen, bis sie wieder in den normalen Alltag zurückfinden. Sich selbst etwas Gutes zu tun ist nicht egoistisch, sondern Teil der Trauerverarbeitung. Ein Spaziergang, eine Massage oder ein Urlaub helfen, Kraft zu tanken, um dem Leben wieder mit freudiger Erwartung zu begegnen.