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Kai Sender
Sozialarbeiter
Bremen
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In der Trauer Trost spenden - so stehen Sie Menschen in schweren Zeiten bei

Foto: Delmaine Donson/peopleimages.com | stock.adobe.com

Wer einen geliebten Menschen verloren hat, der weiß, wie schmerzhaft diese Erfahrung ist. Sie erschüttert uns und zieht uns förmlich den Boden unter den Füßen weg. In dieser schweren Zeit ist es wichtiger denn je, den Trauernden Beistand zu leisten. Doch wie spendet man in Zeiten der Trauer eigentlich am besten Trost? Im folgenden Ratgeber erhalten Sie Tipps und Hinweise, die Ihnen dabei helfen sollen, mit Trauernden auf Augenhöhe zu kommunizieren. Bieten Sie Ihre Hilfe an und lernen Sie, wie Sie Ihre Empathie nach außen tragen.

Es beginnt mit dem Wichtisten - dem Zuhören

Wer Trauernden beistehen will, der muss präsent sein und den Schmerz der gegenübersitzenden Person zulassen. Manchmal reicht es schon, einfach für jemanden da zu sein, sodass Hinterbliebene in ihrem Schmerz nicht alleine sind. Nicht jeder sucht in Zeiten, in denen sich einem endlos Fragen stellen, nach einem Gespräch, manchen reicht es schon, wenn sie sehen, dass sich jemand Zeit für sie nimmt und an einen denkt. Kommt es doch zu einem Gespräch, so geht nichts über das Zuhören. Dabei handelt es sich um Talent, das nicht jeder mit sich bringt, das aber geübt werden kann.

Vermeiden Sie es, Ratschläge zu geben und versuchen Sie nicht, die Trauer kleinzureden. Geben Sie ihr Platz und schaffen Sie einen sicheren Raum, der Ihrem Gegenüber die Chance gibt, die Gefühle zu teilen, die sich kaum in Worte fassen lassen. Aktives Zuhören bedeutet Beistand leisten. Unterbrechen Sie nicht und versuchen Sie nicht, alles zu verstehen. Ebenso ist es wichtig, die Trauernden nicht mit eigenen Geschichten von Verlusten zu überfordern.

Praktische Hilfe ist immer willkommen

In den Zeiten der Trauer, nach dem Verlust eines geliebten Menschen, wächst den Hinterbliebenen vieles über den Kopf. Der bürokratische Aufwand ist groß, zudem soll sich auf die Arbeit oder die Schule konzentriert werden. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie Sie am besten Ihre Hilfe anbieten können, dann tun Sie das auf die praktische Art. Bieten Sie etwa Hilfe im Alltag an, ohne sich dabei aufzudrängen. So mancher ist froh, wenn einem in den dunklen Tagen unter die Arme gegriffen wird. Erledigen Sie den Einkauf oder führen Sie ein Telefonat für eine trauernde Person - oftmals sind es diese scheinbar so kleinen Dinge, die eine besonders starke Wirkung entfalten.

Die Trauer braucht Zeit

Die Trauer ist ein individueller Prozess, der viel Zeit braucht. Geben Sie diese den Trauernden und stellen Sie keine Ultimaten. Zeigen Sie einfach ab der ersten Gelegenheit an, dass Sie verfügbar sind und sich zwischen Ihnen und der trauernden Person nichts ändert, selbst, wenn die Freundschaft oder der Kontakt unter einer langen Phase der tiefen Trauer leiden sollten. Verhindert die Distanz, dass Sie unmittelbar bei einem Trauerfall zugegen sein können, so lassen Sie die Hinterbliebenen dennoch wissen, dass Sie an diese denken.

Reagieren Sie, nachdem Sie persönliche und stilvoll gestaltete Trauerkarten von den Angehörigen empfangen haben. Eine Trauerkarte steht für mehr als nur eine Information, es ist immer auch der Versuch einer Kontaktaufnahme und gewissermaßen eine Einladung, den Hinterbliebenen beizustehen. Aufgrund der Vielzahl an verfügbaren Gestaltungsformen, wählen die Hinterbliebenen eine Trauerkarte, die dem Andenken an den Verstorbenen angepasst ist. Lesen Sie zwischen den Zeilen und seien Sie nach dem Empfang dieser traurigen Botschaft für die Familie da.

Arbeiten Sie an einer Erinnerungskultur

Sammeln Sie zusammen mit den Trauernden Erinnerungen, die das Gedenken an den Verstorbenen erleichtern. Kramen Sie gemeinsam im Gedächtnis nach den schönen Momenten und suchen Sie die Erlebnisse, die Beziehungen zu Lebenszeiten so besonders machten. Haben Sie Fotos oder Videos? Zeigen Sie diese den Trauernden und erinnern Sie diese damit daran, dass in den Gedanken der Hinterblieben eine Person weiterlebt. Wenn die Trauernden das möchten und es ihnen Trost spendet, so empfiehlt sich auch ein Gang an das Grab oder zur Urnenwand. Wie auch beim Trauern, handelt es sich beim Erinnern um einen individuellen Vorgang, der keinen festen Regeln oder Zeiten unterliegt.

Generell ist es wichtig, dass Sie Zeit gemeinsam verbringen. Zum einen ist das eine Ablenkung und zum anderen ist das ein Schritt zurück in die Gesellschaft. Besonders schmerzhaft ist die Trauer nämlich dann, wenn man sich mit dieser alleingelassen fühlt. Erkunden Sie sich immer wieder bei der trauernden Person, der Sie Ihre Hilfe anbieten möchten. Machen Sie gemeinsam Pläne und planen Sie bewusst Zeit gemeinsam ein. Manchmal reicht es schon, gemeinsam einen Film zu schauen, um zumindest für ein paar Stunden die Last von den Schultern der Hinterbliebenen zu nehmen. Gelingt es Ihnen, das Band zwischen Ihnen und den Trauernden zu stärken, so ist das für diese eine Chance, um daraus neue Kräfte zu schöpfen.

Erkennen Sie die persönlichen Grenzen

Sehen Sie selbst nach langer Zeit keine Besserung bei einer Person, der Sie schon lange beistehen, so müssen Sie erkennen, dass es mitunter Zeit für professionelle Hilfe ist. Ist die Trauer so stark, dass diese von einem Hinterbliebenen nicht alleine zu bewältigen ist, so bieten Sie Ihre Hilfe bei der Recherche nach professioneller Hilde an. Trauerhilfe gibt es in vielen Formen. Sprechen Sie mit der Person, der Sie helfen möchten und nehmen Sie erst dann den Kontakt zu einer Trauerberatungsstelle oder einem Psychotherapeuten auf, wenn die Person das auch so möchte.

Bei den Grenzen der Trauerarbeiten dürfen Sie als Helfer Ihre eigenen Limits nicht vergessen. Die Empathie ist wichtig, doch sie führt manchmal dazu, dass Sie selbst seelisch mehr beansprucht werden, als es Ihnen lieb ist. Geben Sie sich selbst die Zeit, die Sie Ihrem Gegenüber geben und erkennen Sie es an, wenn Ihr Körper und Ihre Seele selbst eine Pause benötigen. So wie Sie ein wichtiger Teil des sozialen und stützenden Netzes für eine trauernde Person sein möchten, sollten Sie gleichermaßen darauf achten, dass Sie jemanden haben, dem Sie sich anvertrauen können. Es liegt nicht ausschließlich an Ihnen, zusammen mit den Hinterbliebenen die Trauerarbeit zu leisten. Seien ein Teil von vielen und zögern Sie nicht, sich selbst professionelle Hilfe zu suchen, wenn Sie erkennen, dass Ihnen Ihre Hilfe mehr abverlangt als gedacht.

Es gibt keine Patentlösung

Sie erkennen, wie vielschichtig, persönlich und individuell die Trauer ist und mit wie vielen Gesichtern sie sich zeigt. Selbst, wenn Sie zu Beginn keine Lösung auf Anhieb finden, ist es wichtig, dass Sie Präsenz zeigen. Zögern Sie nicht, suchen Sie den Kontakt und seien Sie geduldig, verständnisvoll und geben Sie Trauernden die Unterstützung, die sie in ihrer Situation dringend benötigen.