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Kai Sender
Sozialarbeiter
Bremen
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Wertvolle Hilfe für die Trauerzeit nutzen

Foto: Adam Niescioruk | unsplash.com

Die erste Phase nach dem Versterben eines geliebten Mitmenschen ist die schwierigste. Bei aller emotionalen Belastung gibt es viele Formalitäten und Pläne, die zeitnah zu erledigen sind. Oft fühlt sich der zurückgebliebene Ehepartner oder das einzelne Kind verstorbener Eltern mit allen anfallenden Aufgaben überfordert. Viele Formalitäten in erfahrene Hände zu geben, schafft eine Entlastung auf allen Ebenen, die nicht aus falscher Scham oder vermeintlicher Stärke abgelehnt werden sollte.

Schon bei den ersten Schritten helfen lassen

Nur in wenigen Fällen ist der Tod eines Familienmitgliedes vorhersehbar. Tritt er unerwartet ein, werden Freunde und Familie von einer Sekunde auf die andere aus ihrem gewohnten Leben gerissen. Gerade, wenn Sie zum ersten Mal mit dem Versterben eines nahen Verwandten befasst sind, werden Sie alle notwendigen Schritte und Formalitäten nach dem Todesfall nicht kennen. Die Kontaktaufnahme zu einem Arzt zur Bestätigung des Todes und zur Ausstellung des Totenscheins ist der wichtigste, erste Schritt.

Gerade in Krankenhäusern und Kliniken schätzen Ärzte und das Pflegepersonal aus Erfahrung gut ein, wie die Hinterbliebenen mit dem Tod eines Verwandten umgehen. Sie sind auch der erste Ansprechpartner, wenn weitere Hilfe für die kommenden Monate erwünscht ist. Hierbei geht es weniger um die organisatorische Hilfe für das Begräbnis, das ein erfahrener Bestatter übernimmt. Auf persönlicher und psychologischer Ebene ist eine Unterstützung in der ersten Phase nach dem Tod genauso anzuraten.

Stärke und kompetente Hilfe kein Widerspruch

Die ersten Wochen nach dem Tod sind eine Phase, in der viele Hinterbliebene eine bislang unbekannte Stärke mobilisieren. Nach dem ersten Schock entwickeln sie Kraft, die anfallenden Aufgaben und Formalitäten zu übernehmen. Oft tritt nach dieser organisatorischen Phase die eigentliche Trauerphase ein, wenn keine Aufgaben mehr von der Leere ablenken, die der Verstorbene hinterlässt.

Jedem Menschen ist diese Stärke zu gönnen, um souverän und emotional gefertigt mit dem Tod eines Verwandten oder Freundes umzugehen. Stärke zu mobilisieren und die anfallenden Aufgaben zu erledigen, muss eine freundliche, externe Hilfe nicht ausschließen. Nicht selten möchten Hinterbliebene aus Trotz sämtliche Aufgaben alleine erledigen und vertrauen sich in dieser Zeit niemandem an. Hier die Klarheit und Stärke zu besitzen, kleine Aufgaben abzugeben und hierfür externe Hilfe zu beanspruchen, ist jedem nahen Angehörigen des Verstorbenen zu wünschen.

Zum richtigen Zeitpunkt über den Verlust sprechen

Wenn es um Hilfe von außen geht, ist zwischen zwei Arten von Unterstützung zu unterscheiden. Neben der aktiven Trauerarbeit und einer Hilfe auf psychosozialer Ebene kann auf Freunde oder Dienstleister zur Erledigung von Formalitäten und Aufgaben vertraut werden. Oft vermischen Witwen, Witwer und Waisen beide Arten von Hilfe und lehnen diese kategorisch ab.

Ein häufiger Grund hierfür: Während der ersten Tage und Wochen nach dem Todesfall möchten sich die Hinterbliebenen auf die Organisation des Begräbnisses, den Gang zu Behörden und ähnliche Aufgaben konzentrieren. Eine Zeit für aktive und stille Trauer ist noch nicht gekommen und tritt oft nach dieser Phase ein. Das frühzeitige Gespräch mit anderen über das eigene seelische Empfinden ist in dieser Zeit kontraproduktiv und wird oft abgelehnt.

Als Freunde oder professioneller Dienstleister eine Hilfe in der ersten Trauerphase anzubieten, sollte deshalb diesen Aspekt ausklammern. Wer sachlich und vertrauensvoll auf die Hinterbliebenen zugeht, wird eher einen Erfolg haben, diesen anfallende Arbeiten abzunehmen und eine aktive Hilfe in der Trauerzeit zu leisten. Vielleicht zeigt sich im Laufe der sachlichen Unterstützung, dass auch eine emotionale Hilfe erwünscht ist und der Trauernde eine „Schulter zum Ausweinen“ wünscht.

Distanz durch erfahrene Dienstleister gewünscht

Nicht selten sind Freunde und Verwandte irritiert, wenn sie ihre Hilfe nach dem Tod anbieten und diese von nahen Hinterbliebenen konsequent abgelehnt werden. Der Grund ist erneut die fehlende Distanz und die Furcht, dass eine organisatorische Phase von zu vielen Emotionen aller Seiten beeinflusst werden. Dies ist bei der Beauftragung eines externen Dienstleisters nicht der Fall, dessen professionelle Distanz geschätzt wird.

Unternehmen wie die TrauerHilfe Denk mit Dutzenden Geschäftsstellen in ganz Deutschland sichern Hinterbliebenen eine Hilfe in dem Rahmen zu, der zum individuellen Umgang mit dem eingetretenen Todesfall passt. Hierbei kann das Thema Bestattung mit allen Unsicherheiten und Fragen im Vordergrund stehen. Oft sind Dienstleister dieser Art regional eng verknüpft und vermitteln im Bedarfsfall weitere Ansprechpartner nach individuellen Vorgaben. Das Spektrum reicht hierbei von sachlich bis emotional.

Hilfe bei übermäßiger Belastung Gold wert

In der bislang beschriebenen Situation wurde angenommen, dass die Hinterbliebenen mit der Erledigung aller anfallenden Aufgaben nicht überfordert sind. Dies gilt leider nicht immer. Je nach Dramatik und Schock des eingetretenen Todes kann das Leben gänzlich aus den Fugen geraten. Eine intensive, psychologische Betreuung ist in dieser Phase unverzichtbar, so dass sich externe Partner um die Erledigung anfallender Aufgaben kümmern müssen.

Wichtig ist, sich schon zu Lebzeiten auf eine entsprechende Situation vorzubereiten. So wissen viele Hinterbliebene oft nicht, in welcher Form sich der Verstorbene ein Begräbnis gewünscht hätte. Unter Schock lässt sich kaum eine vernünftige Entscheidung treffen. Ein frühzeitiges Gespräch über persönliche Wünsche hilft, den Hinterbliebenen diesen besonderen Druck zu nehmen. Noch sinnvoller ist es, die persönlichen Wünsche schriftlich festzuhalten, was nicht in Form eines notariellen Testaments erfolgen muss.

Die spätere Trauerphase annehmen

Sind das Begräbnis und alle weiteren Formalitäten gemeistert, beginnt für viele Hinterbliebene die eigentliche Trauerzeit. War es vorher noch möglich, sich in Aufgaben und Behördengänge zu stürzen, ist das Befassen mit dem Tod eines geliebten Mitmenschen unumgänglich. Diesen Wechsel anzunehmen und aktiv zu trauern, ist der richtige Schritt und hilft bei der schnelleren Überwindung des Verlustes.

Dies mag der richtige Zeitpunkt sein, um auf Hilfe und Unterstützung auf emotionaler Ebene zu vertrauen. Was vorher professionell durch einen Dienstleister erledigt wurde, rückt nun Freunde, Verwandte und Kollegen stärker in den Vordergrund. Mit Sicherheit werden Hinterbliebene auf offene und verständnisvolle Ohren stoßen, um die Trauerphase zu meistern.

Für alle Formalitäten zum passenden Experte

Mittel- und langfristig bleiben nach Tod eines Menschen Formalitäten und finanzielle Angelegenheiten zu klären. Die gilt für die Annahme des Erbes und die Berechnung der Erbschaftssteuer, genauso wie die Suche nach einer sicheren Finanzierung des eigenen Lebens, wenn ein Verdiener des Haushaltes gestorben ist. Mit Notaren, Rechtsanwälten oder Fachkräften der regionalen Arbeitsagentur gibt es weitere Experten, die in diesen speziellen Bereichen weiterhelfen und für aktive Entlastung sorgen.